Social Media Trends 2014
Social Media sind das Kennzeichen des modernen World Wide Web, des Web 2.0, wie man es nannte, als der Siegeszug des Mitmach-Netzes begann. Tatsächlich waren das Internet, seine Dienste und somit auch das World Wide Web nie Einbahnstraßen, sondern von Anfang an Medien für die bidirektionale Kommunikation.
Netzkommunikation wird hoffähig
Mit dem so genannten Web 2.0, mit den Diensten, die wir heute als Social Media bezeichnen, bekam das Mitmach-Internet jedoch eine neue Qualität: Wer – vom Schreiben von E-Mails einmal abgesehen – das Netz zum Kommunizieren nutzte wurde bis dahin bestenfalls als verschrobener Freak betrachtet, schlimmstenfalls gar verdächtigt, dort erotische Kontakte zu knüpfen. Mit dem Auftauchen von Twitter, Facebook und dergleichen wurde das Kommunizieren über das Netz zum Volksport. Schnell erkannten auch Unternehmen die Möglichkeiten zum Betreiben von Marketing, welches diese Kanäle boten und immer noch bieten. Heute kommt das Online-Marketing nicht mehr an den Social Media vorbei, aber auch viele Firmen, die über konventionelle Kanäle verkaufen, twittern und/oder bemühen sich auf Facebook um Fans und Likes.
Social Media heute
Mittlerweile liegen Social Media nicht mehr einfach bloß im Trend sondern haben ihre eigenen Trends. Der wichtigste davon dürfte der sein, dass die Zahl der Leute, welche Social Media nutzen, weiterhin steigt und wohl auch noch länger steigen wird. Für diesen Trend dürfte es eine wichtige Rolle spielen, dass auch außerhalb der eigentlichen Industrieländer mehr und mehr Menschen Computer und Netzzugang bekommen. Dafür spricht auch, dass die Schwerpunkte der Zunahme im asiatischen Pazifikraum, im Nahen Osten und in Afrika liegen, also mehr und mehr auch in Schwellen- und Drittweltländern Computer und Internet zur Verfügung stehen.
Unangefochtener Marktführer weltweit bleibt erst einmal Facebook mit seinen 1,1 Milliarden Nutzern. Allerdings ist seine Verbreitung nicht homogen: In der westlichen Welt zwar unangefochtener Marktführer, kann Facebook im Gegensatz zu Twitter in Asien kaum Erfolge verbuchen. Japaner und andere Menschen aus Ostasien bevorzugen Mixi, Cyworld oder QQ, in Indien – aber auch in Brasilien – ist Orkut, ein Google-Produkt – der Platzhirsch. Auch in Russland und den anderen GUS-Staaten hat Facebook wenig zu melden. Hier wird die kyrillische Schrift verwendet und für die ist VK, eine Art russischer Facebook-Clone, besser ausgerüstet.
Weiterhin weltweit im Trend liegt auch YouTube. Etwa eine Milliarde Besucher hat das Videoportal laut seinem Betreiber Google jeden Monat. Viel zu verändern brauchen die Betreiber offenbar nicht, YouTube scheint den Nutzern so zu gefallen wie es ist. Was sich im Laufe der Jahre geändert hat, ist vor allem, dass es mehr Werbespots als früher und mittlerweile viele auf Verlangen der GEMA für Deutschland gesperrte Videos gibt. Immer noch gibt es dort viel Schund, Spaßvideos aller Art, Musikclips, aber auch Mitschnitte von Fernsehsendungen. Schon länger entdeckt wurde das Videoportal unter anderem auch von Firmen, die dort Informations- und Werbefilme einstellen. Dabei geht es nicht nur um Produkte für Endverbraucher, sondern durchaus auch um Waren und Dienstleistungen für Firmen wie Werkzeuge, Maschinen oder IT-Services.
Neue Plattformen, neue Techniken neue Dienste
Google bietet – neben YouTube – auch andere Dienste an, die man unter der Rubrik Social Media einordnen kann. Google+ kann als ernsthafter Facebook-Konkurrenz gesehen und darf mit seinen immerhin 500 Millionen Nutzern durchaus als erfolgreich bezeichnet werden. Die Verknüpfung mit anderen Diensten aus dem Hause Google und die personalisierte Suche, könnten, obwohl von Datenschützern kritisch gesehen, dem Datengiganten helfen, dem Erzkonkurrenten Facebook Marktanteile abzunehmen. Ob nun der PRISM-Skandal Google und Facebook auf längere Sicht schaden wird, bleibt abzuwarten, ist aber wenig wahrscheinlich, denn ganz offensichtlich ist das Kommunikationsbedürfnis der meisten Menschen größer als ihre Sorge um die Privatsphäre.
Etwas abseits der ganz Großen konnten sich mittlerweile aber auch einige Nischenprodukte etablieren. So gibt es Plattformen für ganz spezielle Gruppen, zwischen deren Nutzerzahlen und jenen Google+, Facebook und Twitter zwar Welten liegen, die jedoch für Ihre Zielgruppen durchaus Bedeutung haben: Black Planet etwa ist eine Plattform für Afroamerikaner, Moms Cafe eine für Mütter und werdende Mütter und Biip.com eine Community speziell für Norweger. Die Flirt- und Date-Community Badoo kann sogar zu den Gewinnern der Branche gezählt werden, sie legte 2012 hinsichtlich der Nutzerzahlen um 60% zu. In einigen europäischen Ländern ist die damit sogar auf Platz zwei der Social Media gekommen.
Mit der Idee, über virtuelle Pinwände zu kommunizieren ist Pinterest erfolgreich. Firmen, die über Social Media Marketing betreiben, nutzen diese Plattform und werben vor allem mit großen, aussagekräftigen Bildern und kurzen, prägnanten Aussagen. Ebenfalls mit Bildern hat Instagram zu tun. Das ist eine Community, die auf einer App für iOS und Android basiert. Mit ihr kann man Fotos anderen Community-Mitgliedern teilen.
Aber nicht nur mit Apps wie Instagram wird das Netzwerken über das Internet mobil: Auch die „herkömmlichen“ Social Media werden zunehmend mobil genutzt. Einer Studie zufolge werden Tablets zwar von den meisten Leuten vornehmlich zuhause benutzt, jedoch bieten auch Smartphones heutzutage vollen Internetzugriff, so dass damit nicht nur mobil gesurft, sondern auch getwittert, auf Facebook gepostet und YouTube genutzt werden kann.
Über den Autor: Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungsservice anbietet. Folge Christian auf Twitter unter @l24de.
Quelle: gettyimages.com
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