Sobooks : E-Books als Social-Media-Experiment

10. Oktober 2013 at 13:17

Zur Zeit läuft die Buchmesse in Franktfurt und dort haben die beiden Internet-Enterpreneure Sascha Lobo und Christoph Knappes eine digitale Plattform für E-Book vorgestellt. Der Name dieser Plattform lautet Sobooks und steht für Social Books und eben diese Plattform soll das E-Book mit dem Internet und den sozialen Netzwerken verbinden. Ein Statement von Sascha Lobo lautet: „Das ist ein großes Experiment“.

Closed Beta und Funktionen

Im Zentrum der neuen Plattform stehen die verschieden Social-Media-Features, die zur Zeit auf der Franktfurter Buchmesse in einer sogenannten Closed Beta läuft. Bisher ist das E-Book eine schlichte digitale Form des gedruckten Buches gewesen, Sobooks will aber mehr daraus machen, so Lobo. Z.b kann man dort Kurzrezensionen der Bücher auf Twitter veröffentlichen oder Textstellen die einem gefallen auf Facebook veröffentlichen.

Zitate aus Büchern die auf Sobooks gelistet sind und die in sozialen Netzwerken geteilt werden, führen als Links direkt zur entsprechenden Stelle im Buch. In den digitalen Büchern selbst kann man Kommentar-Threads anlegen und darüber mit anderen Nutzern von Sobooks oder auch dem Autor über die Inhalte sprechen und diskutieren. In einer weiteren Phase soll man Kommentare auch nach bestimmten wichtigen Vorgaben wie z.B dem eigenen Freundeskreis filtern können.

Textstellen aus dem E-Book, die besonders heiß diskutiert werden, werden auf dem Übersichtsbalken des E-Books hervorgehoben. So würden Nutzern, aber auch Verlage und Autoren schnell herausfinden, welche Bücher und welche Textstellen am interessantesten für die Nutzer seien und für die meiste Aktivität sorgen.

Der Begriff Cobooks und Sobooks-Apps

In einem weiteren Schritt wolle man unter dem Begriff „Cobooks“ ermöglichen, das Leser und Leserinnen über eingebaute Rezensionen und Bemerkungen kommentierte Versionen von Werken erstellen können. Mit diesem Schritt könnte man gute literarische Werke mit den Bemerkungen von bekannten Personen aufwerten, aber andererseits ermögliche diese Funktion es auch, ein Buch in einem geschlossenen digitalen Leserzirkel oder Buchklub zu besprechen und diskutieren. Leider wird der Großteil der Features zur Open-Beta Phase noch nicht zur Verfügung stehen, aber bis zur Leipziger Buchmesse soll alles in Sobooks eingebaut sein.

Nicht nur die Social-Media-Plattform und der Shop von Sobooks, sondern auch die benötigte Lese-Software selbst, ist komplett im Browser realisiert worden, ähnlich wie bei dem bekannten Format Google Book. Das heißt für den Nutzer bestimmte Lesegeräte sind nicht notwendig und auch nicht vorgesehen. Der Browser selber passt die Buchseiten ans jeweilige Gerät an, optimiert ist die HTML5-basierte Ansicht aber für Tablets. In Zukunft möchte man auch iOS- und Android-Apps herausgeben, die dann unter anderem auch ein Offline-Modus besitzen.

Weitere Funkionen

Der aktuelle Lesemodus bietet die typischen Funktionen, wie auch eingefleischte Nutzer ihn von einem klassischen E-Book-Reader kennen. Man kann die Schriftgröße anpassen, Textstellen markieren und bewerten und innerhalb des Buches suchen. Aber die originale Struktur inklusive Seitenzahlen bleibe von den als HTML5 umgesetzten Epub-E-Books bestehen. Dies mag zwar praktisch sein, um z.B Kommentare an den originalen Seitenzahlen zu verankern, hat aber auch wie bei allem Nachteile wie z.B Bei einer großen Schriftgröße ist die Navigation wesentlich komplizierter, weil man einerseits zum Ende der Seite scrollen muss und andererseits beim „Umschlagen“ auf die nächste Seite blättern muss.

Alles, was Sobooks an Funktionen für die gekauften E-Books dem Nutzer anbieten möchte, ist auch vom Experimentierwillen der Partner Verlage abhängig. So könnten eben diese Partner Verlage erlauben z.B. dass man ihre Bücher als wasserzeichengeschütztes PDF herunterlädt, oder an eine Begrenzte Zahl von Freunden verleiht oder sogar verkauft. Auch sollen die Sobooks Nutzer, wenn es der Partner Verlage erlaubt, Textpassagen von E-Books als HTML-Schnipsel in die eigene Webseite einbinden können. Wenn ein Nutzer dann auf die Textpassage klickt, wird dieser direkt zu einer Vorschau des Buches im Sobooks-Shop weitergeleitet.

Bezahlverfahren und Login

Die E-Books kann man bei Sobooks zu Beginn alleine nur über Paypal bezahlen, aber weitere Bezahlmöglichkeiten sollen noch dazukommen. Auch beim Registrieren bedient sich Sobooks anfangs bei anderen Dienstleistern. So kann man sich laut Informationen in der Beta-Phase nur über Facebook einloggen. Man arbeite aber mit Hochdruck daran, ein eigenes sicheres Login Verfahren einzuführen

Partner-Verlage und Aussagen von den Gründern

Viele kleinere Verlage, aber auch bekannte renommierte Namen wie Random House, Rowohlt oder Ullstein konnte Sobooks schon als Partner für sich gewinnen. Wie viele E-Books Sie im Endeffekt auf Sobooks anbieten werden, verriet Sascha Lobo nicht. Auch die aktzeptanz der Nutzer dürfte mit dem Angebot der E-Books stehen und fallen. Zur Frankfurter Buchmesse wollen die Gründer von der neuen Plattform mit ihrer neuen Plattform überzeugen. Man kann zwar auch eigene Epub-Bücher aus anderen Quellen auf die Plattform hochladen, aber ihnen fehlten aufgrund von rechtlichenLagen die Sharing Funktion.

In einer Pressekonferenz betonte Sascha Lobo immer wieder, dass es sich bei den ganzen Funktionen um eine Experiment handelt. Mann will während der Closed-Beta schauen, ob alles so funktionier, wie man sich es vorstelle und von Nutzern Tipps zur Verbesserung bekommen. Die Open-Beta wird wohl dann zur Leipziger Buchmesser im März 2014 geschehen.

Mein Fazit

Das ganze hört sich sehr Interessant an, vorallem was die Funktiionen der Plattform anbelangt auch wenn vieles noch nicht Funktioniert was die Gründer vorhaben aber ich bin doch sehr gespannt wie die Aktzeptanz anderer Nutzer sein wird wenn das ganze Ding in die Open-Beta-Phase startet. Ich denke von Sobooks wird man noch einiges hören.

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