Die facebook Faktoren – Soziale Netzwerke = Verkomplizierung des Sicherheitsgefüges?

27. Februar 2014 at 16:02

,,Verkaufe uns deine Identiät und wir geben deiner Freundschaft eine Basis.“ So ungefähr, würde möglicherweise ein Werbeplakat für facebook aussehen, wenn die Reklamekonzipierer eines der weltweit größten Online-Unternehmen, unter Einfluss bewusstseinsverändernder Medikamente stehen würden. Denn wer sollte auf ein solches Banner eingehen? Wer würde bereit sein, seine Merkmale bzw. Attribute zum Verkauf anzubieten, nur um seine eigene Selbstinszenierung gesichert zu wissen? Die einfache und gleichfalls erschreckende Antwort auf beide Fragen: Höchstwahrscheinlich fast jeder. Niemand ist mehr offline, denn wer offline ist, nimmt nicht mehr am endlosen Informationsrummel teil. Ein Nachteil, welcher von niemanden in Kauf genommen werden will. Schließlich muss ich ja wissen, was der entfernte Cousian dritten Grades, einer meiner weniger guten Freunde, am gestrigen Tag getan hat. In Großbuchstaben ließ er den Rest der Internetgemeinde an seinem aufregenden Abend teilhaben: IM FERNSEHEN KOMMT JA MAL GAR NICHTS! LOL. Exakt drei Minuten später prangt ein Foto vom ausgeschalteten Fernseher im nicht endenden Zeitstrahl des mitteilungsbedürftigen Bekannten. Diverse Kommentare und ,,Gefällt mir“-Bekundungen unterstreichen die verstetigte Kommunikation, welche streng genommen nicht mal als solche betitelt werden dürfte.



Gibt es noch Geheimnisse?



Wer ernsthaft noch immer die Ansicht vertritt, dass facebook nicht der Datensammelwut erlegen ist, dem muss jede Kompetenz hinsichtliche dieses Themengebietes abgesprochen werden. Alles wird registriert, ob es der Geburtstag der Person ist, seine Vorlieben bei der Auswahl des Fernsehprogramms, oder einfach nur eine Aktualisierung des Status, welcher dem vom Cousian dritten Grades sehr ähnelt. Als taktisch klug agierend muss man facebook an dieser Stelle bezeichnen. Nur wer weiß, was die Nutzer interessiert, kann, auf sie zugeschnittene Ausläufer der Werbung erstellen. Eine Tatsache, welche facebook seit seiner Entstehung dazu nutzt, die Einnahmen in astronomische Höhen zu treiben. Lässt sich facebook, von der Vorgehensweise her, nicht mit etwas bereits vorhandenem vergleichen? Wenn man nach Gemeinsamkeiten mit, z.b. den Führungsrigen untergegangener Staaten sucht, dann fühlt man sich unweigerlich zurückerinnert, an den ,,real existierenden Sozialismus“ der DDR. Meterhohe Aktenschränke und riesenhafte Archive zeugen, rückblickend betrachtet, von diesem Vorgehen. Verfolgt man diesen Gedanken weiter, könnte man sogar von einer Aneignung dieser Praxis im Hinblick auf Mark Zuckerberg’s Datenhandel sprechen. Nur das der wohl gravierenste Unterschied, in der Verwendung liegt. Während die Stasi versuchte, die Paranoia der Staatsorgane zu befriedigen, setzt das Vorzeigenetzwerk facebook darauf, das Gesammelte in bares Geld umzumünzen(weitere Artikel zum Thema Internetsicherheit, finden Sie auf unserer Website: http://www.netzsieger.de/). Und selbst wenn man nicht seine Selbstdarstellung bei facebook pflegt, Mark Zuckerberg hat auch hier eine Lösung gefunden. Ist es ihm doch tatsächlich möglich, dass er das E-Mailkonto eines Freundes durchstöbern kann, um ebenfalls an die Daten von dessen Freunden zu gelangen. Wo ist man noch sicher im facebook-Imperium, welches sich über die ganze Welt erstreckt und die ehemalige Sowjetunion flächenmäßig problemlos überragt? Eine Antwort vermag ich nicht zu formulieren, doch vielleicht ist es ja für einige facebook-User von Interesse eine Diskussion diesbezüglich anzustoßen. Ein potenzieller Initiator: Der entfernte Cousian dritten Grades.

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