Das Sterben der deutschen Sozial-Netzwerke geht weiter.

12. Mai 2014 at 11:57

Ein soziales Netzwerk neben Facebook? Dies scheint unmöglich zu sein. Nach den VZ-Netzwerken wird das „Wer-kennt-wen“-Netzwerk auch geschlossen. Genau genommen am 1. Juni ist es soweit. Immerhin hatte das Netzwerk 9,6 Millionen Mitglieder. Diese Mitglieder erhielten die Ankündigung der Schließung per Email. Nun können Sie noch bis zur Abschaltung ihrer Daten sichern, danach wird alles gelöscht. Als Alternative zu Wer-kennt-Wen empfiehlt die Plattform selber Seniorbook, das Netzwerk welches sich an ältere Internet-Nutzer richtet.

Aber es gab ja nicht nur Wer-kennt-Wen als deutsches Netzwerk! Was machen die anderen Netzwerke?

StudiVZ

Bei diesem Netzwerk scheint sich wohl was zu tun. Eigentlich war es schon tot, doch da erhielten die verbliebenden der einst 16 Millionen Nutzer Mitte April überraschend eine Email über ein Comeback was bevorstehen soll. Und StudiVZ haut richtig auf den Putz! Neue Funktionen sollen kommen und es soll optisch aufgehübscht werden. „Deine Daten gehören dir“, so wirbt der neue Betreiber Vert Capital, der StudiVZ im September übernommen hatte. Ein kleiner Seitenhieb Richtung Facebook. Aber ob das Urgestein tatsächlich gegen den Blauen-Riesen ankommen kann? Man dürfte Zweifel haben.

Stayfriends

Diese Plattform war der Treffpunkt schlechthin für alte verloren gegangene Schulkontakte. Wen man über die Jahre aus den Augen verloren hatte, den fand man defintiv auf Stayfriends wieder. Aber mittlerweile hat auch Facebook diese Aufgabe übernommen. Zwischen 2010 und 2014 verlor die Seite rund 75 Prozent seiner Besucher (Statistik von Statista). Stayfriends wird sich mit Sicherheit auch nicht mehr lange halten.

Lokalisten

Das Netzwerk wurde 2005 Online gestellt um eigentlich lokale Kontakte und Angebote zu schließen. Laut Lokalisten hatte das Netzwerk 2010 rund 3,6 Millionen Mitglieder. Die Aktivität auf das Netzwerk ist extrem eingebrochen: 41,8 Millionen Seitenaufrufe im Jahr 2010 und im Jahr 2013 waren es nur noch 2,3 Millionen. Auch hier ist es nur noch eine Frage der Zeit bis das Netzwerk weg ist.

Xing

Der für mich wohl einzige Lichtblick in der ganzen Sache. Das soziale Berufsnetzwerk ist eines der wenigen, welches sich mit 7 Millionen Mitglieder in Deutschland, Schweiz und Österreich auf dem Markt behaupten kann. Weltweit hat das Netzwerk 14 Millionen Mitglieder. Aber Xing bekommt aus den USA auch konkurrenz mit LinkedIn. LinkedIn hat in Deutschland um die 5 Millionen Mitglieder und Weltweit ca. 400 Millionen. Aber ich denke Xing wird sich als einziges deutsches Netzwerk halten.

Fazit:

Auch wenn StudiVZ jetzt völlig neu durchstarten möchte wird es sich definitiv nicht durchsetzen. Auch die anderen deutschen Netzwerke werden sterben bis auf Xing. Die Konkurrenz aus den USA ist einfach zu groß und dort sind mit Facebook, Twitter, Google+ und Co. einfach die „Big-Player“ unterwegs. Schade für Deutschland aber nicht änderbar solange niemand aus Deutschland etwas sehr innovatives rausbringt.

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